Gartenbesucher: Was fressen Feldhasen im Garten?

Wenn der Frühling naht und die Natur wieder zum Leben erwacht, finden viele Gartenbesitzer in ihren grünen Oasen nicht nur Singvögel und farbenfrohe Schmetterlinge, sondern bisweilen auch den eleganten Feldhasen. Diese charmanten Langohren sind nicht nur eine Freude zu beobachten, sondern sie geben uns auch Rätsel auf – insbesondere, wenn es um ihre Essgewohnheiten geht.

Feldhasen sind in der Tat wählerische Feinschmecker, deren Diät hauptsächlich aus Wildkräutern, Gräsern und während der Wachstumsmonate aus einer Vielzahl von Gartenpflanzen besteht. In Gärten neigen sie dazu, junge Triebe und zarte Blätter zu bevorzugen, was sowohl zu Begeisterung als auch zu Sorge bei Gartenbesitzern führen kann.

Im Folgenden werden wir uns detailliert mit dem facettenreichen Speiseplan des Feldhasen befassen. Hierbei erfahren Sie, welche Pflanzen bei diesen pelzigen Gartenbesuchern besonders hoch im Kurs stehen und wie sich ihre Vorlieben mit den Jahreszeiten ändern. Zudem erhalten Sie Einblicke, wie Sie Ihren Garten feldhasenfreundlich gestalten können oder welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihre Pflanzen zu schützen, ohne den Feldhasen zu schaden.

Was sind Feldhasen und wie unterscheiden sie sich von anderen Hasenarten?

Feldhasen (Lepus europaeus) sind ein faszinierender Anblick in Feld und Flur. Mit ihren langen Ohren und kraftvollen Hinterbeinen sind sie perfekt an ein Leben in offenen Landschaften angepasst. Sie unterscheiden sich von Kaninchen durch ihre größeren Körpermaße, längeren Ohren und ihre Lebensweise: Während Kaninchen in Gruppen in unterirdischen Bauten leben, sind Feldhasen Einzelgänger, die sich tagsüber in flachen Mulden, den sogenannten Sassen, verstecken.

Ein weiteres unterscheidendes Merkmal ist die Fortpflanzung. Feldhasen bringen mehrmals im Jahr Junge zur Welt, die als Nestflüchter schon voll entwickelt mit Fell und offenen Augen geboren werden. Kaninchenjunge hingegen kommen nackt und blind zur Welt. Diese klaren Unterschiede in Lebensweise und Biologie bedingen auch, dass Feldhasen andere Nahrungspräferenzen als ihre unterirdisch lebenden Vettern haben.

Zum Merken:

  • Feldhasen sind größer als Kaninchen und leben als Einzelgänger.
  • Sie haben eine andere Fortpflanzungsweise und verhalten sich daher auch anders in Bezug auf Nahrungssuche.
  • Die Erkennung dieser Unterschiede ist wichtig, um Feldhasen in Gärten richtig zu verstehen.

Wovon ernähren sich Feldhasen generell?

Die Ernährung von Feldhasen ist geprägt durch ihre Lebensumstände. Sie bevorzugen Pflanzen, die ihnen Energie liefern und gleichzeitig leicht zu verdauen sind. In ihrer natürlichen Umgebung besteht ihr Speiseplan vorwiegend aus verschiedenen Gräsern und Kräutern. In der kälteren Jahreszeit, wenn diese Nahrungsquellen knapper werden, fressen sie auch Zweige und Rinden von Sträuchern und Bäumen.

Feldhasen haben zudem eine interessante Angewohnheit, die als Caecotrophie bekannt ist: Sie verzehren ihre eigenen, nachts abgesetzten weichen Kotballen direkt nach der Ausscheidung. Dies erlaubt eine zweite Verdauung und sorgt für eine effiziente Nährstoffaufnahme. Diese Verhaltensweise ist ein Grund für die sehr effiziente Verwertung ihrer Nahrung und ermöglicht eine optimale Nutzung der aufgenommenen Pflanzenstoffe.

Zum Merken:

  • Feldhasen fressen hauptsächlich Gräser und Wildkräuter.
  • In Nahrungsarmen Zeiten erweitern sie ihren Speiseplan um Zweige und Rinde.
  • Caecotrophie ist ein essenzieller Bestandteil ihrer Verdauung und Nährstoffaufnahme.

Feldhasen in der freien Natur: Ihre bevorzugten Speisen

Obwohl Feldhasen unsere Gärten gern besuchen, sind ihre bevorzugten Speisen doch die, die sie in der freien Natur vorfinden. Hier spielen vor allem artenreiche Wiesen eine wichtige Rolle, da sie den Hasen eine vielfältige Auswahl an Gräsern und Kräutern bieten. Zu den favorisierten Pflanzen gehören zum Beispiel Löwenzahn, Kleearten und verschiedene Wegeriche, deren junge Triebe besonders energiereich und schmackhaft sind.

Die flexible Ernährung der Feldhasen zeigt sich auch in der Zusammensetzung ihres Speiseplans, der sich mit den Jahreszeiten wandelt. Im Frühjahr dominieren frische Triebe und Blätter, wohingegen im Sommer die Auswahl an Pflanzen noch größer ist und sich das Angebot erweitert. Im Herbst und Winter, wenn die Vegetation verkümmert, greifen die geschickten Nager auch auf Knospen, Rinde und sogar Landwirtschaftsabfälle wie abgefallenes Obst oder ausgedroschenes Getreide zurück.

Zum Merken:

  • Artgereiche Wiesen sind für die Ernährung von Feldhasen besonders wichtig.
  • Ihre bevorzugten Wildkräuter sind energiereich und nahrhaft.
  • Die Zusammensetzung der Nahrung ändert sich mit den Jahreszeiten.

Die Nahrungssuche von Feldhasen im Garten

Feldhasen sind nicht nur geschickte Überlebenskünstler in freier Wildbahn, sondern auch wahre Meister darin, Nahrung in städtischen und ländlichen Gärten zu finden. Diese urbanen und suburbanen Zonen nutzen sie, um ihren Speiseplan zu erweitern, besonders in Zeiten, in denen natürliche Nahrung spärlicher vorhanden ist. Ihr Auftreten in Gärten ist meistens in den frühen Morgen- oder Abendstunden zu beobachten, da sie dämmerungs- und nachtaktiv sind und tagsüber Deckung suchen.

Durch ihren hohen Fluchtinstinkt nähern sich Feldhasen vorsichtig und meist einzeln den für sie interessanten Grünflächen. Sie sind hervorragend darin, Fressfeinde aus dem Weg zu gehen und können bei Gefahr mit schnellen Sätzen entkommen. Dieses Verhalten macht es manchmal schwer, ihre Anwesenheit zu bemerken, da sie selten lange genug verweilen, um leicht entdeckt zu werden.

Zum Merken:

  • Feldhasen suchen überwiegend in den frühen Morgenstunden oder am Abend nach Nahrung in Gärten.
  • Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und meiden tagsüber offene Flächen.
  • Ihr hoher Fluchtinstinkt erlaubt es ihnen, unauffällig und sicher Nahrung zu suchen.

Was fressen Feldhasen gern in Gärten und auf Feldern?

In Ihrem Garten haben Feldhasen eine breite Auswahl an Leckerbissen. Besonders angetan sind sie von jungen, zarten Pflanzentrieben und Blättern. Gartenkulturen wie Möhren, Erbsen und Salate sind beispielsweise oft Ziel ihrer nächtlichen Ausflüge. Ebenfalls beliebt sind Saaten und junge Setzlinge, die den Hasen leicht zugänglich sind.

Während sich die Vorlieben der Feldhasen je nach Angebot ändern können, sind einige Pflanzen bei ihnen dauerhaft beliebt. Dazu zählen etwa frischer Kohl oder Rüben. Jedoch werden auch Blumen nicht verschmäht – so mancher Hobbygärtner mag sich schon über abgenagte Tulpen oder abgefressene Zierpflanzen gewundert haben.

Neben dem Fressen selbst können Feldhasen auch anderen Schaden anrichten, wie etwa das Kappen junger Bäume oder das Scharren und Buddeln im Beet. Die entstandenen Schäden sind oft ein deutlicher Indikator für die Anwesenheit von Feldhasen, auch wenn man die Tiere selbst nicht zu Gesicht bekommt.

Zum Merken:

  • Lieblingsnahrung in Gärten beinhaltet junge Pflanzentriebe, wie Möhren, Erbsen und Salate.
  • Sie fressen gern Saaten und sind auch für junge Bäume und Zierpflanzen keine Freunde.
  • Die von Feldhasen verursachten Schäden sind oft eindeutige Hinweise auf ihre Anwesenheit.

Nahrung, die Feldhasen meiden

Interessanterweise gibt es auch Pflanzen, die Feldhasen eher meiden oder die sogar giftig für sie sind. Zu den Pflanzen, die von Feldhasen gemieden werden, zählen beispielsweise einige Zierpflanzen wie Efeu und Begonien, aber auch bestimmte Staudenpflanzen wie der Eisenhut oder die Wolfsmilch, die natürliche Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde besitzen.

Darüber hinaus wirken intensiv riechende Kräuter wie Lavendel oder Thymian abschreckend auf Feldhasen. Hobbygärtner können diese Eigenschaften nutzen, um ihre Beete auf natürliche Weise zu schützen. Jedoch sollte man bedenken, dass der Geschmack und Geruch nicht immer eine garantierende Schutzfunktion darstellen, insbesondere, wenn die bevorzugte Nahrung knapp ist.

Giftige Pflanzen wie Tollkirsche oder Goldregen sollten zwar vermieden werden, stellen aber im Normalfall keine allzu große Gefahr dar, da Hasen diese instinktiv meiden. Dennoch ist Vorsicht geboten, gerade wenn Haustiere oder Kinder im Garten spielen, die weniger wählerisch sein könnten.

Zum Merken:

  • Bestimmte Zier- und Staudenpflanzen wie Efeu und Eisenhut werden von Feldhasen gemieden.
  • Intensiv duftende Kräuter können natürliches Abschreckungsmittel sein.
  • Giftige Pflanzen werden normalerweise instinktiv gemieden, jedoch ist Vorsicht immer ratsam.

Wie man einen Garten feldhasenfreundlich gestaltet

Ein feldhasenfreundlicher Garten bietet diesen faszinierenden Wildtieren nicht nur Nahrung, sondern auch Schutzräume und Lebensraum. Indem man eine Ecke des Gartens etwas wilder gestaltet und auf regelmäßiges Mähen verzichtet, können sich Gräser und Kräuter natürlich ausbreiten, was Feldhasen als Futter und Versteck dient. Die Anpflanzung von heimischen Sträuchern und Bäumen bietet zusätzlich Deckung und Nahrung.

Eine weitere Möglichkeit, Feldhasen einen sicheren Hafen zu bieten, besteht darin, auf chemische Pestizide und Düngemittel zu verzichten. Durch die Schaffung eines ökologischen Gleichgewichts und den Einsatz von natürlichen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, können Feldhasen und andere Wildtiere ohne Gefahr für ihre Gesundheit in Ihrem Garten verweilen.

Wasserquellen, wie ein kleiner Teich oder Vogeltränken, sind nicht nur für Vögel, sondern auch für Feldhasen während trockener Perioden attraktiv. Durch das Bereitstellen von Wasser können Sie Gartentieren in heißen Monaten entscheidend helfen und sie an Ihren Garten binden.

Zum Merken:

  • Ein naturnaher Gartenbereich mit heimischen Pflanzen bietet Nahrung und Schutz.
  • Chemiefreier Gartenbau schützt die Gesundheit der Feldhasen und fördert die Biodiversität.
  • Wasserquellen sind für Feldhasen besonders in Trockenperioden wichtig und hilfreich.

Schutz des Gartens vor Feldhasen

Manchmal ist es notwendig, geliebte Gartenpflanzen vor zu neugierigen Feldhasen zu schützen. Einfache, aber wirksame Methoden sind das Aufstellen von Zäunen oder die Verwendung von Hasengittern, die so installiert werden, dass sie ein Eindringen in Beetbereiche verhindern. Hierbei ist zu beachten, dass Feldhasen gute Springer und Graber sind, weshalb Barrieren entsprechend hoch und tief im Boden verankert sein sollten.

Zusätzlich können Sie Pflanzenschutznetze über empfindlichen Jungpflanzen anbringen, um diese vor Fraßschäden zu schützen. Diese Maßnahme ist insbesondere in den Wachstumsphasen der Pflanzen hilfreich, in denen sie besonders verlockend für die Hasen sind.

Einige Gärtner schwören auch auf Hausmittel wie das Versprühen von Duftstoffen oder das Ausbringen von menschlichem Haar, um Feldhasen abzuschrecken. Diese Methoden können Erfolg haben, sind jedoch häufig nur von vorübergehender Wirkung und müssen regelmäßig erneuert werden.

Zum Merken:

  • Zäune und Hasengitter können effektiv verhindern, dass Feldhasen zu den Pflanzen gelangen.
  • Pflanzenschutznetze sind eine nützliche Methode zum Schutz junger Pflanzen.
  • Natürliche Abschreckungsmittel benötigen regelmäßige Erneuerung und sind oft nur vorübergehend wirksam.

Zusammenfassung und persönliche Erfahrungen

Die Interaktion mit Feldhasen im Garten kann eine bereichernde Erfahrung sein. Sowohl das Beobachten dieser eleganter Tiere als auch die Herausforderung, einen harmonischen Miteinander zu schaffen, sind Teil des Vergnügens, einen Garten zu haben. Indem man ihre Bedürfnisse respektiert und gleichzeitig die eigenen Pflanzen schützt, kann eine Koexistenz gelingen.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass Feldhasen trotz ihrer manchmal störenden Eigenschaften sehr wertvolle Gäste im Garten sind. Sie erinnern uns daran, dass unsere Gärten nicht nur uns gehören, sondern Teil des größeren Ökosystems sind, das wir teilen. Durch weise Gartenpraktiken können wir den Feldhasen helfen und zugleich unsere Gartenfreude erhalten.

Zum Merken:

  • Die Schaffung eines feldhasenfreundlichen Gartens ist ein Ausdruck von Respekt gegenüber der lokalen Tierwelt.
  • Schutzmaßnahmen können so gestaltet werden, dass sie Feldhasen nicht schaden.
  • Eine ausgeglichene Koexistenz im Garten bereichert die Gartenerfahrung und fördert die Biodiversität.

FAQs

Können Feldhasen meinem Garten ernsthaften Schaden zufügen?

Feldhasen können vor allem im Frühjahr, wenn die Pflanzen jung und zart sind, zu sichtbaren Schäden führen. Dies äußert sich in abgefressenen Trieben und Blättern. Mit geeigneten Schutzmaßnahmen wie Zäunen und Pflanzenschutznetzen lassen sich solche Schäden jedoch in der Regel verhindern.

Sind Feldhasen das ganze Jahr über in Gärten aktiv?

Feldhasen sind in der Tat ganzjährig aktiv, aber ihre Aktivität im Garten kann saisonal schwanken. Vor allem im Frühjahr und Sommer, wenn natürliche Nahrungsquellen reichlich vorhanden sind, sind sie häufiger zu Gast in Gärten.

Wie kann ich Feldhasen auf natürliche Weise von meinem Garten fernhalten?

Natürliche Abschreckungsmittel können helfen, Feldhasen fernzuhalten. Dazu gehören das Pflanzen von abschreckenden Kräutern wie Lavendel oder Thymian und der Einsatz von Duftstoffen. Allerdings können solche Maßnahmen bei hoher Futterknappheit weniger wirksam sein.

Wie hoch sollten Zäune sein, um Feldhasen abzuhalten?

Ein Zaun sollte mindestens 1 Meter hoch sein, um zu verhindern, dass Feldhasen darüber springen können. Zusätzlich sollte der Zaun etwa 30 Zentimeter tief in den Boden eingegraben sein, da Feldhasen auch graben können.

Was sollte ich tun, wenn ich einen kranken oder verletzten Feldhasen in meinem Garten finde?

Es ist wichtig, einen kranken oder verletzten Feldhasen nicht zu stören und sofort einen Wildtierexperten oder eine Tierrettungsstation zu kontaktieren. Sie haben die erforderlichen Kenntnisse, um dem Tier angemessen zu helfen.

Sind Feldhasen eine Bedrohung für Haustiere oder Menschen?

Im Allgemeinen stellen Feldhasen keine Bedrohung für Haustiere oder Menschen dar. Sie sind scheue Tiere, die den Kontakt zu Menschen meiden. Bei Hunden kann es allerdings zu Verfolgungen kommen, wenn diese auf Hasen aufmerksam werden; dabei besteht eine gewisse Verletzungsgefahr für den Hasen.